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Die Geschichte der Evangelischen Kirchengemeinde A. B. in Košice

Der Ursprung der Evangelischen Kirchengemeinde A. B. in Košice ist verbunden mit dem Jahr 1521. Schon in diesem Jahr hat der Verwalter der Stadtschule Leonard Kox Luthers Lehre verbreitet, zugleich auch die Stadtpfarrer Jan Henckel und Matej Dévay-Bíro, der ehemalige Student an der Universität in Wittenberg. Dieser stand im persönlichem Kontakt zu Dr. Martin Luther und Filip Melanchton und hat schon im Jahr 1531 den Bussfertigen in der Kirchengemeinde das Heilige Abendmal in beiderlei Gestalt gereicht. Die Bewohnerschaft der Stadt Košice bildeten slowakische, deutsche und ungarische Bürger. Im Jahr 1534 hat sich die Mehrheit der Bürger zur Reformation gemeldet. In dieser Zeit wurden die Gottesdienste dort nach dem wittennbergischen Gottesdienstordnung gefeiert, und zwar im Dom der H. Elisabeth und in der Kapelle des Erzengels Michael. Im Rahmen der Rekatolisierung wurde im Jahr 1671 die Kaiserordnung herausgegeben, dass diejenigen Kirchen, welche Protestanten nicht aufgebaut haben, wieder den Katholiken zurückgegeben sein müssen. Die Lutheraner mussten sich eine Holzkirche draussen vor der Stadtmauer aufbauen. Leider bei einem grossen Brandt in der Stadt verbrannte auch diese Holzkirche. Nachher hat der Stadtrat den Lutheranern die Michaelskapelle zugeteilt, sie musste aber im Jahre 1711 endgültig den Katholiken zurückgegeben sein. Damals haben die Lutheraner 3 Holzkirchen aufgebaut, nämlich für die deutschen, slowakischen und ungarischen Lutheraner, alle drei auf der Žriedlova Strasse. Aus der Initiative der deutschen und slowakischen Gemeindeglieder hat später die Kirchengemeinde etliche Parzellen auf der Mlynska Strasse gekauft. Mit der Ausarbeitung des Projektes wurde der Hofarchitekt Juraj j. Kitzling beauftragt. Der Aufbau der Kirche, des Pfarrhauses und des Gemeindehauses wurde in den Jahren 1804-1816 durchgeführt.

„Das fertige Werk muss man für den schönsten Bau des evangelischen Klassizismus in der ganzen Slowakei halten“, hat Ing. Arch. Duchonova geschrieben.

Die Grundrisslösung ist der zentrale Typ der Kirche mit in der Mitte gelegenes Schiffsoval, aus dem in der Forme eines Kreuzes weitere Raumteile ausgehen. Symetrisch komponierte dreiteilige Stirnwand hat den Eintritt auf der Achse. Das ganze Exterier ist architektonisch ausgewogen, leider aber wegen den später aufgebauten Nachbarhäusern ist es nicht möglich es ausreichend einzuschätzen.

Über dem Eingangbereich ist im Inneren der Kirche die Orgel. Gegenüber ihr befindet sich der Altarsraum, mit dem Halbkreisgewölbe eingewölbt. Über dem Zentralbereich kann man die hohe Kuppel sehen, mit Kasseten des Rosenmotivs ausgemalt. Die Kuppel ist ganz oben durch die Laterne ausgeleuchtet, an der Grundfläche durch halbrunde Fenster. Der Altar bezeichnet klassizistische Säulenarchitektur, im Aufsatz mit den Statuen des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe. Das Altarbild stammt von den bekannten Malern aus Levoča Jozef Czauczik und Jan Müller, im Jahr 1816 aufgemalt. Aus dem Jahr 1816 stammt auch der walzige Predigtstuhl mit dem Baldachin. Eine einzigartige Form hat auch das Taufbecken mit Deckel. Während des Aufbaues der Kirche hat sich zu den slowakischen und deutschen Kirchengemeinden auch die ungarische Kirchengemeinde angeschlossen und hat für die Kirche die Glocken gekauft. Diese Kirche diente allen drei Kirchengemeinden, die Prediger sprachen alle drei Sprachen. Die Orgel in die neue Kirche wurde aus der alten Holzkirche übertragen, und ist ungefähr um 100 Jahre älter als die neue Kirche. Die Patronatsbank stammt aus dem Beginn des 18. Jahrhunderts. In die neue Kirche wurde auch das preiswerte Kreuz aus dem Friedhof – Jahr 1735 -umgestellt. Nach dem zweiten Weltkrieg existiert in Košice nur zweisprachige Kirchengemeinde – slowakisch und ungarisch – die deutschen Gemeindeglieder sind noch vor dem Kriegsende nach Deutschland weggegangen.

Im 20. Jahrhundert wurde die Stadt Košice zeitweilig zum Sitz des Bischofsamtes des Ostdistrikts der Evang. A. B. Kirche und auch die Bischöfe haben da als Gemeindepfarrer gedient /das letzte Mal war es auch Dr. Július Filo der Ältere/.

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